ÜBER ANDERE VERNUNFT
Das interdisziplinär angelegte Rechercheprojekt „Die andere Vernunft – Rausch, Trance, Ekstase. Ein künstlerisches Forschungsprojekt" ist im Rahmen der Initialförderung des Fonds Darstellende Künste gefördert worden. Es lief von März bis Juli 2019 in Düsseldorf und wird weiterführend von Karen Bößer, Performerin und Choreografin, und Beatrix Szörenyi, Bildende Künstlerin, durchgeführt.
Auf sowohl theoretischer, tänzerischer wie ästhetischer Ebene recherchieren sie zu außeralltäglichen Bewusstseinszuständen und ihre unterschiedliche Bewegungscharakteristik. Dabei geht es ihnen vor allem um sich verselbständigende Bewegungen. Dafür untersuchen sie primär Ekstase-Techniken.
Ekstase ist ein Sammelbegriff für Formen der "Verzückung, Entrückung; ein rauschhafter, tranceartiger Zustand, in dem der Mensch der Kontrolle seines normalen Bewusstseins entzogen ist" (Duden) . Als Forschungsgegenstand für das Rechercheprojekt ist der Bereich der Ekstase relevant, wie er im „engeren Sinne seit der Antike“ gilt: ein Phänomen, das „Tiefe und Authentizität im leiblichen Empfinden, begleitet von Transzendenbezüge(n) ermöglicht" (M. Schetsche).
Um die inneren Bewegtheiten, bzw. die außeralltäglichen Bewusstseinszustände des Performenden dem Publikum nachfühlbar zu machen, konzentriert sich die Recherche außerdem auf die Suche nach optischen, haptischen, akustischen und olfaktorischen Elementen, Materialien, Objekten, die sich eignen, diese inneren Zustände darzustellen, bzw. zu spiegeln.
Karen Bößer
Karen Bößer widmet sich ihren Interessensfeldern mit konzeptueller Strenge und Forschergeist und verfolgt dabei einen interdisziplinären Ansatz unter Einbeziehung von Tanz, Performance, Musik und Bildender Kunst. Sie hinterfragt regelmäßig die Gesetzmäßigkeiten des Theaters durch Vermischung von Bühne und Zuschauerraum und spürt neue und unerwartete Zusammenhänge auf. Ihre Performances und Installationen entstehen oft in einem interaktiven Setting, bei dem sich ein einheitlicher Raum für Performer und Zuschauer öffnet. Damit wird eine große Unmittelbarkeit erzeugt. Die sichtbaren Interaktionen zwischen den verschiedenen Kunstformen führen in eine Szenenwelt voller Dichte, Intensität, Transparenz, Leichtigkeit, Flüchtigkeit und Abstraktion.
www.karen-boesser-projects.com
Beatrix Szörenyi
Beatrix Szörenyi arbeitet mit Mixed Media wie Objekten, Zeichnungen und digitaler Kunst, die sie in komplexen und vielschichtigen Installationen oder Ausstellungsformen zusammenfügt. Inhaltlich sucht sie sich Inspiration in der Auseinandersetzung mit sozialen, psychologischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen. Es sind vor allem deren Grauzonen und Grenzbereiche, die ihre künstlerische Entdeckerlust wecken. Mit künstlerischen Mitteln nähert sie sich so unterschiedlichen Dingen wie z. B. dem physikalischen Phänomen der Superposition, dem Paradoxon der Pluralität und Mehrdeutigkeit wissenschaftlicher Fakten oder verfolgt fast ausgelöschte Spuren von Geschichte, die ein unreflektierter Umgang mit Architektur gerade noch erahnbar gelassen hat. beatrixszorenyi.blogspot.com
Petra Prahl
Petra Prahl ist seit 2004 tätig als freiberufliche Kulturmanagerin, u.a. als Galerieleiterin, Autorin, Lektorin, Künstlerbetreuung, Veranstalterin.
Schwerpunkt: Konzepte, Fundraising, Beratung.
Stationen bei u.a. KunstSalon Köln, secondhome projects, Berlin, Lumas, Berlin, Stadt Eschwege, FRISCH Berlin, Rohkunstbau Festival, Berlin Brandenburg. www.dieprojektagentin.de